Die Titania-Therme und die Stadt Neusäß: Chronik eines Streits
September 2012: Im Thermenbereich und im Kinderbecken werden Legionellen in sehr hoher Konzentration festgestellt. Zuerst schließt nur das Kinderbecken, Tage später macht die Therme komplett zu. Die Stadt Neusäß als Besitzer des Bades erklärt, von diesem Vorfall vom Gesundheitsamt erfahren zu haben, und betrachtet dies als Vertrauensbruch.
November 2012: Nach zwei Monaten Schließungsphase eröffnet das Bad wieder - unter strengen Auflagen des Gesundheitsamtes. Bis heute werden die Wasserwerte alle zwei Wochen kontrolliert.
Ende November 2012: Weil der Pächter der Therme, die Starwaters Deyle Gruppe, die Pacht für das dritte Quartal 2012 nicht bezahlt hat, kündigt die Stadt Neusäß als Besitzer den Pachtvertrag auf vertraglicher Basis fristlos. Die Kündigung betrachtet der Betreiber als unwirksam und führt bauliche Mängel an der Titania Therme ins Feld.
Februar 2013: Nachdem auch die Pacht für das letzte Quartal 2012 ausbleibt, spricht die Stadt die gesetzliche Kündigung aus. Sollte der Betreiber bis 18. Februar nicht ausgezogen sein, droht die Stadt Neusäß mit einer Räumungsklage.
Mai 2013:Vor dem Landgericht einigen sich beide Parteien: Demnach verzichtet die Stadt auf rund 400.000 Euro, dafür soll der Betreiber zum 1. Oktober vorzeitig ausziehen.
September 2013: Drei Wochen vor dem Auszugstermin schließt das Titanie überraschend seine Pforten.
Oktober 2013: Die Stadt Neusäß gründet mit dem Unternehmen GMF eine Betreibergesellschaft für die Titania Therme. Nach den Renovierungsarbeiten soll Ende des Monats der Betreib weitergehen.
Die Stadt Neusäß hat zwei Klagen an die Betreibergesellschaft der Titania Therme eingereicht. Wie die Sportstätten Neusäß GmbH bekannt gab, werden noch am Dienstag zwei Klagen gegen die Betreiber des Bades, die Starwaters Deyle Group, beim Landgericht Augsburg eingereicht.