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Kreis Augsburg: Theo Müller - der Milch-Baron wird Ehrenbürger

Kreis Augsburg

Theo Müller - der Milch-Baron wird Ehrenbürger

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    Theo Müller freut sich über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde.
    Theo Müller freut sich über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Foto: Markt Fischach

    Als der Anruf aus der Schweiz kam, wusste Peter Ziegelmeier relativ schnell: Diese Feier konnte er vergessen. Nichts mehr war es mit dem geplanten Festakt in der Staudenlandhalle. Stattdessen klemmte sich Fischachs Bürgermeister, ein bekennender Sozialdemokrat, am Samstag das Goldene Buch der Marktgemeinde unter den Arm und fand sich an der Spitze seines Gemeinderates ein im Verwaltungsgebäude von Müller-Milch. Zweck des Besuches: die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Fischachs, respektive Aretsrieds bekanntesten Sohn, den Unternehmer Theo Müller.

    Theo Müller gilt als streitlustiger Unternehmer

    Der Herrscher über einen international agierenden Lebensmittelkonzern mit mehr als 20000 Beschäftigten und über fünf Milliarden Euro Jahresumsatz residiert mit Familie schon seit etlichen Jahren in der Schweiz – der Erbschaftssteuer wegen. Die Holding der Unternehmensgruppe Theo Müller sitzt in Luxemburg. Doch seinem Heimatort Aretsried, wo er 1971 die vom Großvater gegründete Molkerei mit vier Angestellten übernahm, ist Müller stets verbunden gebleiben. 1200 von 2000 Arbeitsplätzen, die Fischach zu bieten hat, gehen auf das Konto von Müller. Der als umstritten und streitlustig geltende Unternehmer – der oft als „Milch-Baron“ oder „Milch-Mogul“ bezeichnet wird – ist in seiner Heimat ein Förderer von Musikvereinen, Kindertagesstätten oder Feuerwehren und „absolut bodenständig“, wie Rathauschef Ziegelmeier sagt.

    Der Bürgermeister brachte auch den Vorschlag in den Gemeinderat, den Unternehmer, der im Januar seinen 75. Geburtstag feierte, die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Das Gremium, das traditionell erst dann über den Gemeindehaushalt berät, wenn klar ist, wie viel Gewerbesteuer Müller-Milch überweist, sagte in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig ja.

    Auch nach dem Beschluss hielt Ziegelmeier diesen unter Verschluss und beugte sich dem Wunsch des Großunternehmers nach einer nicht öffentlichen Feierstunde im Verwaltungsgebäude des Unternehmens. Eingeladen waren – ganz nach Müllers Wünschen – regionale CSU-Größen wie Landrat Martin Sailer und Staatssekretär Franz Josef Pschierer, Vertreter von Feuerwehr, Musikvereinen sowie verdiente Fischacher und die Gemeinderäte. Unter den 80 handverlesenen Gästen befand sich auch Fischachs weitere Ehrenbürgerin, Irmgard von und zu Aufseß.

    Die Redner würdigten Müllers Erfolge und Verdienste als Unternehmer, Fischachs Rathauschef Ziegelmeier wies dabei darauf hin, dass es durchaus Meinungsverschiedenheiten gebe. Er aber habe mit Müller immer reden können.

    Dieser freute sich Gästen zufolge äußerst über die höchste Auszeichnung, die seine Heimatgemeinde zu vergeben hat. Mit gefeiert wurde das 25-jährige Bestehen der Theo-Müller-Stiftung, die den Blasmusiknachwuchs fördert. Dabei kündigte Müller an, in den nächsten 25 Jahren jeweils 50000 Euro an den Musikernachwuchs in seiner Heimatregion und in Sachsen auszuschütten, wo in Leppersdorf die Müller-Niederlassung Sachsenmilch steht.

    In Fischach soll der in der Schweiz lebende Müller seinen nächsten großen Auftritt Ende des Monats haben. Ab 29. Mai feiert die Feuerwehr Aretsried ihren 125. Geburtstag – und als Schirmherr soll Theo Müller das erste Fass Bier anstechen.

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