Gablingen Eine „bessere Informationspolitik“ der Gemeinde und mehr Transparenz bezüglich der Entscheidungen des Gemeinderats forderten Redner bei der Bürgerversammlung. Allerdings: Aus den beiden größten Ortsteilen der Gemeinde, für die diese Bürgerversammlung stattfand, also aus Lützelburg und Gablingen, waren nur circa 40 Besucher in die Grünholder Stuben gekommen – das ist weniger als ein Prozent der Gablinger Einwohnerzahl.
Hier einige Themen, die von Teilnehmern der Bürgerversammlung angesprochen wurden:
Transparenz „Die Bürger sollten in der Gemeinderatssitzung kurz zu Wort kommen“, wünschte Christine Unglert genauso wie Martin Schuster, der sich „eine Meinung bilden“ wolle. Er monierte die nicht öffentliche Vorbereitung von Tagesordnungspunkten im Bauausschuss. Erwin Kuchenbaur hätte gern, dass die Bürger bereits bei Bürgerversammlungen die Reden der Amtsleiter der Verwaltung mit Fragen unterbrechen dürfen. Heinz Müllenbeck formulierte seine Meinung drastischer: „Die Bürger fühlen sich abgehängt bei der Informations- und Kommunikationspolitik.“ Diesbezüglich stellte er den Antrag, dass „in jedem Ort der Gemeinde zumindest einmal im Jahr eine Bürgerversammlung stattfinden muss.“ Kämmerer Roland Wegner wies allerdings darauf hin, dass die Gemeinde immer wieder zu sachbezogenen Themen öffentliche Versammlungen abhalte, wie etwa zum Thema Hochwasser.
Ortszentrum Barbara Meyer wollte wissen, was denn nun beim neuen Ortszentrum gebaut werde. Komme ein Veranstaltungssaal mit 400 Plätzen und entsprechenden Parkplätzen, sei die Umgebung zugeparkt. Bürgermeister Karl Hörmann wiederholte – wie auch schon im Gemeinderat – dass nun zunächst das altengerechte Wohnen im Süden des Planareals angepeilt wird. Wie man die Vorgaben des Siegerentwurfs aus dem Ideenwettbewerb modifizieren müsse, werde erst beraten.
Jugend Alexander Bauer war der Meinung, dass die Gemeinde Jugendliche zu wenig unterstütze, wenn diese selbst aktiv würden. So hätten junge Leute in Lützelburg einen Container aufgestellt, doch die Bauaufsicht des Landratsamtes hätte nach einer Anzeige die Beseitigung des Containers angeordnet. Bürgermeister Karl Hörmann äußerte seine „persönliche Meinung“: „Es ist duldbar“, aber im Außenbereich liege eben kein Baurecht vor. Hörmann will sich im Landratsamt um die Angelegenheit kümmern, sagte er auf Rückfrage zu unserer Zeitung.
Mobilfunk Kommt jetzt der E-Plus-Sendemast auf den des BOS-Sendemast? Das interessierte Bernhard Graf, der einer Bürgerinitiative gegen den Mobilfunk in Lützelburg angehört. Die Befürchtung, E-Plus schalte den alten Mast in Lützelburg nicht ab, auch wenn E-Plus auf den BOS-Mast gehe, teilte Bürgermeister Hörmann nicht. E-Plus hätte schon Investitionen getätigt, um auf den BOS-Mast zu kommen. Derzeit liefen Verhandlungen zwischen den Behörden und den privaten Anbietern, und in diese könne er nicht eingreifen. Graf und Müllenbeck forderten wieder einen runden Tisch in Bezug auf das Thema Mobilfunk. Hörmann will aber noch einige Wochen abwarten. (pks)