Gersthofen An der International School in Gersthofen nahm die Idee ihren Ursprung – inzwischen ist die Aktion „Plant for the Planet“ eine weltweite Bewegung geworden, die vor allem vom Engagement der Kinder lebt: Als „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ werben die Mädchen und Jungen in vielen Ländern dafür, Bäume zu pflanzen. Nun ist die Aktion wieder an ihren Ursprung zurückgekehrt: Denn die Stadt Gersthofen macht als erste komplette Kommune bei Plant for the Planet mit. Zuvor ging die Initiative meist von Kindern und Kinderinitiativen aus. Schon beim Bürgerempfang stellte Felix Finkbeiner, der mit neun Jahren 2007 an der International School (ISA) in Gersthofen die Idee der Baumpflanzaktion hatte, das Programm vor. Finanziert wird dies neben Spenden durch den Verkauf von „Guter Schokolade“: Fünf Tafeln dieser fair produzierten und gehandelten Süßigkeit finanzieren einen Baum.
Eigens ausgebildet
Jeder Baum bindet zehn Kilogramm Kohlendioxid (CO2) pro Jahr und hilft so mit, den Treibhauseffekt zu reduzieren. „In zehn Jahren wurden weltweit bereits mehr als 14 Milliarden neue Bäume gepflanzt“, sagte die elfjährige Ronja Stein – eine Botschafterin für Klimagerechtigkeit, wie sie von Plant for the Planet ausgebildet werden – beim Businesstreff in Gersthofen. Ronja stellte bereits ein ehrgeiziges Ziel auf: „Wir wollen eine Million Bäume für Gersthofen pflanzen.“
Akademie für Kinder
Nun ganz so viele werden es wohl nicht sein, sagt Rathaus-Sprecherin Ann-Christin Joder. Derzeit wird geprüft, wo im Gersthofer Stadtgebiet Bäume gepflanzt werden können. Am Samstag, 13. Mai, wird eine Kinderakademie stattfinden, in welcher Gersthofer Schüler zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausgebildet werden. Sie sollen den Umweltschutzgedanken in ihre Schulen tragen und auch sonst über den Treibhauseffekt informieren. „Innerhalb kürzester Zeit haben sich bei den Grundschulen 75 Kinder gemeldet, die mitmachen wollen“, zeigt sich Bürgermeister Michael Wörle erfreut. Ziel ist, dass die Kinder auch sehen können, wie sich die von ihnen gepflanzten Bäume entwickeln. Die 8000 Euro Kosten für die Akademie übernahm spontan Ikea-Niederlassungsleiter Peter Süssenbach. „Die Summe ist relativ hoch – denn gleichzeitig zur Gersthofer Kinderakademie findet auch eine in Afrika statt, die hier mitfinanziert wird“, erklärte Wörle. „Ich bin überzeugt davon, dass wir auch in Gersthofen heuer noch eine zweite zustande bringen.“
Gute Schokolade verteilt
Die Kollegen im Rathaus ziehen mit: „So kam schon der Vorschlag, bei Basaren und dergleichen, die Erlöse an Plant for the Planet zu spenden“, so Ann-Christin Joder. Gemeinsam mit dem städtischen Bauhof und Gärtnern werden nun Bäume ausgesucht, die sich für Gersthofen eignen. Und bei Veranstaltungen der Stadt wird die „Gute Schokolade“ verteilt, was weitere Bäume finanziert. Ronja Stein und Michael Wörle plädieren für die Nascherei: „So lange Kakao noch auf Bäumen wächst, zählt Schokolade zum Obst“, zitiert Wörle seinen Sohn.