Erst die Welt und dann Diedorf: So in etwa könnte der Zeitplan von Tina Schüßler lauten. Während die Profisportlerin am 8. Juni in Augsburg um den Titel der Boxweltmeisterin kämpft, will sie anschließend in den politischen Ring steigen. Die 38-Jährige gab bekannt, dass sie bei der Kommunalwahl für das Amt der
Damit peilt Schüßler die Nachfolge von Otto Völk an. Der langjährige Bürgermeister hatte im Januar angekündigt, dass er nach 24 Dienstjahren bei den nächsten Kommunalwahlen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antreten wird. Der parteilose Völk sei für sie in vielerlei Hinsicht ein Vorbild, sagt Schüßler. „Mir ist wichtig, dass ich parteilos bin. Damit möchte ich mich von den anderen Kandidaten und den Parteien abheben.“ Zumindest was die zeitliche Schiene angeht, ist ihr das gelungen: Bislang hat sich keine der Diedorfer Parteien auf einen Bürgermeisterkandidaten geeinigt. Dass sie sich überhaupt für das Amt bewirbt, liege daran, dass ihr Diedorfer dazu geraten hätten: „Es gibt viele, die mich dazu ermutigt haben. Und ich habe mich auch schon immer mit Politik beschäftigt, mein ganzer Freundeskreis ist in der
Für ihre Kandidatur benötigt Schüßler 120 Unterschriften
Eben diese Unterstützer benötigt Schüßler auch, um als Bürgermeisterkandidatin nominiert zu werden: Weil keine Partei hinter ihr steht, muss eine Wählervereinigung ihr helfen. Johannes Bayerl, der Sachgebietsleiter der Kommunalaufsicht, erklärt: „In einer öffentlichen Versammlung muss diese Vereinigung ihren Kandidaten nominieren.“ Diesen Rückhalt gebe es, sagt die Boxerin: „Im Hintergrund sind bei mir etwa 20 Leute. Ich möchte jetzt aber noch nicht sagen, wer das ist.“ Schüßler benötigt danach aber noch die Zustimmung der Diedorfer Bürger: Von Ende Dezember bis Anfang Februar müssen sich 120 Bürger in die Wahlliste eintragen, die im Rathaus ausliegen wird. Gelingt auch das, können die Diedorfer im Frühjahr 2014 Schüßler ihre Stimme geben.
Wenn es nach ihr geht, wird sie den Chefsessel im Rathaus als amtierende Boxweltmeisterin besteigen. „Mir war es aber wichtig, meine Kandidatur vor dem Kampf bekannt zu geben. Sonst hätte es bei einer Niederlage geheißen: Jetzt hat sie verloren und macht auf Politik.“ Mit dem Wahlkampf will sie Ende September beginnen, nach den Landtagswahlen. Eine Parteigründung schließt sie nicht aus. Ihren Schwerpunkt will sie vor allem auf die jungen und von der Politik verdrossenen Wähler legen. „Ich gehe gern auf Junge zu, die sind aber ohnehin schon auf mich fixiert.“