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Aichach: Transporter verliert Brückenträger: B300 war 19 Stunden gesperrt

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Transporter verliert Brückenträger: B300 war 19 Stunden gesperrt

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    Die 70 Tonnen schwere Ladung hat die Ecknachbrücke beschädigt. Die B300 wurde komplett gesperrt.
    Die 70 Tonnen schwere Ladung hat die Ecknachbrücke beschädigt. Die B300 wurde komplett gesperrt. Foto: Erich Echter

    Ein Unfall mit großer Wirkung hat sich in der Nacht auf Mittwoch auf der Bundesstraße 300 bei Aichach ereignet: Ein Schwertransporter hat gegen 0.30 Uhr seine Ladung – einen Brückenträger – verloren und damit eine Brücke beschädigt, wie die Polizei berichtet. Die B 300 wurde in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Erst nach fast 19 Stunden Vollsperrung teilte die

    Wie die Polizei berichtet, gehörte das Unfallfahrzeug zu einem Konvoi aus drei Schwertransportern mit jeweils 60 Metern Länge. Sie hatten Brückenträger für die Ackermann-Brücke geladen, die an der Bürgermeister-Ackermann-Straße in Augsburg über die Wertach führt und gerade erneuert wird. Begleitet wurde der Konvoi unter anderem von zwei Polizeifahrzeugen – eines fuhr am Beginn der Kolonne und eines am Ende.

    Die Schwertransportergespanne bestanden jeweils aus einem Zugfahrzeug mit angekoppeltem Dolly (einem kurzen Anhänger) – und einem sogenannten Nachläufer (einem Anhänger, auf dem das hintere Ende der Ladung aufliegt). Auf Höhe der Ecknachbrücke kam der Nachläufer des mittleren der drei Schwertransporter nach rechts von der Fahrbahn ab. Er kollidierte mit dem Brückengeländer. Dadurch rutschte der geladene rund 70 Tonnen schwere Brückenträger aus Stahlbeton von dem Schwertransporter herunter und kam teils auf und teils neben der Fahrbahn zum Liegen.

    Gespenstische Szenerie

    Vor Ort bot sich nachts eine gespenstische Szenerie: Etwa 50 Einsatzkräfte der Polizei aus Aichach und Augsburg sowie die Feuerwehren aus Aichach und dem Stadtteil Ecknach waren vor Ort. Die

    Der Fahrer des Schwertransports hat bei dem Unfall einen Schock erlitten, wie die Polizei berichtet, blieb jedoch ansonsten unverletzt. Zur Klärung des Unfallhergangs wird ein unfallanalytisches Gutachten erstellt. Am Mittwoch war ein Polizeihubschrauber an der Unfallstelle im Einsatz, um Übersichtsaufnahmen aus der Luft zu machen.

    Die Polizei riet Autofahrern, die Unfallstelle großräumig zu umfahren. Vor Ort wurde der Verkehr durch Aichach umgeleitet. Aichachs Polizeiinspektionsleiter Erich Weberstetter berichtete auf Nachfrage: „Es staut sich zwar an den Ampeln, aber nicht so, dass es bedenklich wäre.“

    Die Unfallaufnahme an sich war am frühen Morgen abgeschlossen, wie die Polizei schon gegen 7 Uhr berichtete. Die Räumung der Unfallstelle nahm allerdings noch erhebliche Zeit in Anspruch. Gegen 10 Uhr begann ein Gutachter vor Ort zu überprüfen, ob die Statik der Ecknachbrücke beschädigt worden ist. Laut Weberstetter gab der Gutachter gegen 11.30 Uhr Entwarnung: Die Statik sei nicht betroffen.

    Uwe Fritsch, Leiter des Bereichs Straßenbau im Staatlichen Bauamt Augsburg, bestätigte das auf Nachfrage. „Die Brücke ist glimpflich davongekommen.“ Die Tragkonstruktion sei überhaupt nicht beschädigt worden. „Zum Glück“, betonte Fritsch, denn im schlimmsten Fall hätte man die B 300 in diesem Bereich dauerhaft sperren müssen. Bis eine neue Brücke gebaut wäre, verginge leicht ein Jahr, schätzt er. Selbst eine Behelfsbrücke zu errichten, hätte auf jeden Fall ein paar Monate gedauert. Tatsächlich hat der Brückenträger lediglich das Geländer, die Leitplanke und die Betonkappe – den kleinen Betonsteig zwischen Fahrbahn und Geländer – beschädigt. Die Stelle wird nun zunächst provisorisch abgesichert und dann die Schäden behoben.

    Ein schwieriges Unterfangen war die Bergung des von dem Fahrzeug gefallenen Brückenträgers. Der 70 Tonnen schwere Koloss konnte nicht am Stück aufgeladen werden. Er musste von Spezialisten vor Ort für den Abtransport aufwendig in mehrere Teile zertrennt werden. Wie Weberstetter sagte, bestand die Gefahr, dass Teile in die Ecknach fallen. Das hätte angesichts der ohnehin hohen Wasserstände zu Überschwemmungen führen können.

    Gegen 16 Uhr war der Brücken-träger zu zwei Dritteln abgebaut. Wie Peter Löffler, Pressesprecher der Aichacher Polizei berichtete, wird das letzte Drittel von einem parallel verlaufenden Weg aus geborgen werden. Die Straßenmeisterei sicherte die Unfallstelle ab. Die B 300 wurde erst am Mittwochabend wieder für den Verkehr freigegeben, an der Brücke zunächst mit einem Tempolimit von 60 Stundenkilometern.

    Arbeiten an der Ackermann-Brücke verzögern sich

    Die Arbeiten an der Ackermann-Brücke in Augsburg verzögern sich durch den Unfall. Der 60 Meter lange Brückenträger muss verschrottet werden. Er hat sich bei dem Unfall stark verformt und kann nicht mehr verwendet werden. Eigentlich hätte der Brückenträger heute an der Baustelle der Ackermannbrücke mit zwei Spezialkränen eingebaut werden sollen. (mit sge, kos und nos)

    Mehr dazu lesen Sie hier: Schwertransporter-Unfall verzögert Arbeiten an Ackermann-Brücke

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