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Protest: Asylunterkunft in Kühbach: Eigentümer gibt Pläne auf

Protest

Asylunterkunft in Kühbach: Eigentümer gibt Pläne auf

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    Hier sollte eine Flüchtlingsunterkunft entstehen.
    Hier sollte eine Flüchtlingsunterkunft entstehen. Foto: Gerlinde Drexler

    Über 800 Unterschriften haben Initiatoren in Kühbach im Rahmen eines Bürgerbegehrens gegen die geplante Asylunterkunft im Gewerbegebiet gesammelt. Die Eigentümerin der Lagerhalle, in der die Flüchtlinge untergebracht werden sollten, zieht nun die Konsequenzen daraus: Die Kurz Holding GmbH zieht den Bauantrag auf eine Nutzungsänderung der Halle zurück. Das teilte die Geschäftsführung des Unternehmens am Donnerstag auf Anfrage unserer Zeitung mit.

    Die Geschäftsführung, die nicht namentlich in der Zeitung genannt werden möchte, begründete diesen Schritt damit, dass sie sich der Ängste in der Bevölkerung bewusst sei. Das Unternehmen handle daher „sozial verantwortlich“.

    Dessen Pläne hatten in der 4000-Einwohner-Gemeinde in den vergangenen Tagen für viel Wirbel gesorgt. Der Gemeinderat hatte in der vergangenen Woche einstimmig die Befreiung verweigert, die nötig gewesen wäre, um Asylbewerber in der Halle unterzubringen. Das letzte Wort hätte das Landratsamt gehabt. Dort ist der Bauantrag nach Angaben der Behörde noch nicht eingegangen. Sie hätte unter gewissen Umständen das gemeindliche Einvernehmen ersetzen können.

    Die Initiatoren wollten einen Bürgerentscheid herbeiführen

    Um dem zuvorzukommen, sammelten zwei Initiatoren und weitere Helfer nach eigenen Angaben in nur drei Tagen über 800 Unterschriften. Sie wollten einen Bürgerentscheid herbeiführen mit dem Ziel, dass die Gemeinde einen Bebauungsplan für das Gebiet um die Lagerhalle aufstellt und darin „Anlagen für soziale Zwecke“, also auch ein Asylbewerberheim, ausschließt. Zudem sollte der Gemeinderat eine Veränderungssperre erlassen.

    Johann Eigner, der mit seiner Frau Karina das Bürgerbegehren initiiert hatte, erfuhr am Donnerstag durch unsere Zeitung von der Absicht des Eigentümers der Halle, seinen Bauantrag zurückzuziehen. Eigner dazu: „Das ist eine gute Nachricht.“

    Eigner begrüßt die Entscheidung

    Dem Inhaber der Firma Bayernfass in Ecknach (Aichach) gehört ein Gewerbegrundstück neben der Lagerhalle. Er sah den Standort der Asylunterkunft als problematisch an. Zudem habe die Bevölkerung gewisse Ängste. Der Eigentümer der Halle habe angesichts dessen „eine gute Entscheidung“ getroffen. „Es braucht eine gewisse Courage, seine Meinung zu ändern.“ Diese habe der Eigentümer der Halle bewiesen.

    Kühbachs Bürgermeister Hans Lotterschmid wollte dessen Schritt nur kurz bewerten: „Ich glaube, für den Ortsfrieden ist das mit Sicherheit kein Nachteil.“ Der Gemeinderat müsse das Bürgerbegehren trotzdem beachten. Die Unterzeichner wollten schließlich, dass die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstelle. Nun müsse geprüft werden, ob das so möglich sei.

    Johann Eigner will sich nach eigener Aussage mit Lotterschmid und den Gemeinderäten absprechen, wie es weitergeht. Den Widerstand in Kühbach nahm am Donnerstag auch Landrat Klaus Metzger zum Anlass für eine mahnende Stellungnahme zum Thema Asyl.

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